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1. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 173

1891 - Leipzig : Voigtländer
173 besonders die Macht sterreichs zu schwchen und untersttzte daher die Schweden, die unter Baner im nrdlichen Deutschland, unter Bernhard von Weimar am Rheine siegreich kmpften. Die Kriegsnot stieg durch unerhrte Grausamkeiten der entmenschten Sld-nerscharen auss hchste. Ferdinand Ii. starb, sein Sohn, Kaiser Fer-Mit mit) Iii. (16371657), setzte den Krieg fort. Auch Bernhard von 1637 Weimar starb, und die Franzosen nahmen das von ihm eroberte Elsa in Besitz. Baners Nachfolger Torstenson drang wiederholt in das Herz der sterreichischen Staaten ein. Nachdem er wegen Gichtkrank-heit den Oberbefehl niedergelegt hatte, verheerten die Schweden unter Wrangel mit den Franzosen unter Turenne Bayern, und ein anderes schwedisches Heer eroberte die Kleinseite von Prag, als nach langen Unterhandlungen der Friede dem Dreiigjhrigen Kriege ein Ende machte. V. Der westflische Friede. Der Friede wurde in den westflischen Stdten Mnster und 1648 Osnabrck abgeschlossen. In demselben wurde der Augs brg er Religionsfriede besttigt und auf die Reformierten ausgedehnt. An Lndern erhielt: 1. Frankreich: das sterreichische Elsa; 2. Schweden: Vorpommern mit Stettin; 3. Brandenburg: Hinterpommern, das Erzbistum Magde-brg und die Bistmer Halberstadt und Minden; 4. der Sohn Friedrichs V. von derpsalz: die Pfalz am Rhein und die achte Kurwrde. Die Unabhngigkeit der Schweiz und der vereinigten Niederlande wurde anerkannt. Die Fürsten erhielten in ihren Gebieten die Landeshoheit, so da die Einheit des Reiches in einen lockeren Bund von mehr als 300 fast selbstndigen Staaten sich auslste. Vi. Die Folgen des Krieges sr Deutschland waren die unheilvollsten. Es hatte durch denselben zwei Drittel seiner Bewohner verloren: von 18 Millionen war die Bevlkerung durch das Schwert, durch Brand, Hunger, Seuchen und Elend aller Art aus kaum 7 Millionen herabgesunken. Tausende von Stdten und Drsern lagen in Trmmern; von manchem verschwun-denen Dorf hat man kaum die Sttte wiederfinden knnen. Wohlbe-vlkerte Landschaften waren zu Einden geworden, Felder und Wiesen

2. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 75

1907 - Leipzig : Hirt
berblick. Zeittafel. 75 Staaten zu einer hohen Stufe der Macht. Im letzten Jahre des endenden Jahrhunderts starb auch der Begrnder der nordamerikanischen Freiheit im Alter von 67 Jahren. berblick der die Zeit von bis 1(789- Im Jahre 1740 starben König Friedrich Wilhelm I. von Preußen und der Deutsche Kaiser Karl Vi. In Preußen folgte Friedrich der Groe, der bis 1786, in den sterreichischen Erblanden Maria Theresia, die bis 1780 regierte. Zwischen beiden entbrannten um den Besitz Schlesiens die drei Schlesischen Kriege. Der erste dauerte von 1740 bis 1742, der zweite von 1744 bis 1745, der dritte von 1756 bis 1763. Das Ergebnis dieser Kriege war, da Schlesien in den Besitz Preuens berging. Aus dem dritten Schlesischen Kriege sind zu erwhnen die Schlachten bei Robach und Leuthen 1757, bei Zorndorf und Hochkirch 1758, bei Kunersdorf 1759, bei Burkersdorf und Freiberg 1762. Als Feldherren zeichneten sich aus in den beiden ersten Schlesischen Kriegen Fürst Leopold von Dessau, im dritten auer dem Könige selbst dessen Bruder Prinz Heinrich, Zieten, der Graf von Schwerin, Seydlitz, auf sterreichischer Seite Daun. Friedrichs des Groen Staatsverwaltung umfate alle Gebiete des staatlichen Lebens. Der Landwirtschaft half er auf durch Ein-fhrung des Kleebaues, der Schaf- und der Bienenzucht, durch Entwsserung sumpstger Strecken im Gebiete der Netze; die Gewerbe-ttigkeit wurde angeregt durch Einrichtung von Baumwollenspinnereien, Sammetsabriken, Porzellanfabriken und Zuckersiedereien, der Handel belebt durch den Bau des Plauer und des Finow-Kanals. Durch die Teilungen Polens 1772, 1793 und 1795 fielen an Preußen die heutigen Provinzen Posen und West Preußen. Auf Friedrich den Groen folgte 1786 dessen Neffe Friedrich Wilhelm Ii., der bis 1797 regierte. Im Deutschen Reiche regierte von 1743 bis 1765 der Gemahl Maria Theresias, Franz I., von 1765 bis 1791 ihr Sohn Joseph I. England erwirbt Kanada in Nordamerika von den Franzosen, Neu-Sdwales in Australien und findet Einflu in Ostindien, dagegen verliert es das Gebiet der Vereinigten Staaten in Nordamerika. Rulands Stromnetze werden durch Kanle verbunden, Frank-reich wird unter Ludwig Xv. an den Rand des Verderbens gebracht. Zeittafel des Zeitalters vom Westflischen Frieden bis zum Ausbruche der Franzsischen Staatsumwlzung. Ludwig Xiv. von Frankreich...... 16431715 Kaiser Leopold 1........... 16581705 Die Trken vor Wien ........1683

3. Geschichtsbilder - S. 137

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 137 — 3 Unabhängige Herrschaft in Ostpreußen. — Das Herzogtum Preußen war pol nischeslehen. Der schwedische König, welcher auf Gustav Adolfs Tochter folgte, geriet mit dem Könige von Polen in Krieg. Er kam über die Ostsee und wollte durch Preußen nach Polen ziehen. Zunächst entriß er Preußen dem polnischen Könige, indem er den Großen Kurfürsten zwang, ihm als dem neuen Lehnsherrn von Preußen zu huldigen. Jeder der beiden Könige verlangte des Großen Kurfürsten Hilfe, und doch meinte es keiner gut mit dem Kurfürsten. Deshalb handelte dieser nur nach dem Vorteile seines Landes. Er schloß sich den übermächtigen Schweden an, fo wütend darüber die Polen auch waren, und zog nach einer siegreichen Schlacht in Warschau ein (1656). So hochschätzte nun der Schwedenkönig die weitere Hilfe der tapferen Brandenburger, daß er dem Großen Kurfürsten die unabhängige Herrschaft in Ostpreußen zusicherte. Aber der König von Schweden zog nun gegen die Dänen und überließ den Großen Kurfürsten dem Zorne der Polen. Deshalb hielt dieser es für gut, sich an die Polen anznschließen. Überdies gewährten ihm diese das, was ihm die Schweden schon zugesichert hatten, die volle Souveränität in Ostpreußen. Das ward im Frieden;u Oliva 1660 von den Mächten verbrieft und besiegelt. Nun war Friedrich Wilhelm nicht mehr bloß ein Fürst des Deutschen Reiches, der unter der Oberhoheit des Kaisers stand, sondern in seinem Herzogtum Preußen, das damals nicht zum Deutschen Reiche gehörte, war er vollkommen unabhängig. 4. Ludwig Xiv. a) Starke französische Königsmacht gegenüber einem ohnmächtigen Deutschen Reiche. — Der damalige französische König Ludwig Xiv. fragte bei seiner Regierung nicht mehr wie frühere Könige nach der Zustimmung des Adels, der Geistlichkeit, der Städte. Er machte sich von solcher Beschränkung los und regierte absolut. Seine Macht war deshalb gewaltig; denn alle Krieger und Einkünfte in Frankreich standen ihm ohne Widerrede stets zu Gebote. Das Deutsche Reich dagegen war ohnmächtig; denn der Kaiser konnte nichtsohnediefürsten und Herren und Reichsstädte thun; aber deren Gesandte auf dem Reichstage wurden nie einig oder erst, wenn es zu spät war. Auch dann kam eine tüchtige Kriegsmacht nicht zustande. So würde unser liebes Vaterland in seiner Zerrissenheit ein Spott der Franzosen, und es wurde von ihnen schamlos beraubt. b) Raub und Verwüstung durch die Franzosen. — Ludwig Xiv. hat in drei solchen Raubkriegen ein deutsches Grenzland nach dem andern genommen. In einem dieser Kriege ließ er die s ch ö n e R h e i n p s a l z und andere deutsche Rheinlande grauenhaft verwüsten. Städte und

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 363

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Deutschland v. westfälischen b. zum ryßwicker Frieden. 363 des Fürstbischofs von Korvey, hat die Geschichte dieses Congreffes verfaßt. Als Normaljahr wurde das Jahr <624, für Pfalz, Baden und Würtemderg das Jahr '618 angenommen. Der Auzsburger Religionsfriede von 15^5 diente zur Grundlage., Die Protestanten erhielten freie Religionsübung. An Frankreich wurde abgetreten das Elsaß, der Sundgau und die Städte Metz, Toul, Verdun, Breisach und P h i l i p p s b u r g; an Schweden Vorpommern, die Insel Rügen, Wismar im Meckelnburgilchen, die Bisthümer Bremen und Verden nebst einer Entschädigung von fünf Millionen Thalern; der Ehur- fürst von Brandenburg, Friedrich Wilhelm, erhielt H i n- t erpo m m er n, das Erzbisthum Magdeburg und die Bisthümer Halberstadt, Minden und Kamin; Meckelnburq wur- de für Wismar durch die Bisthümer Schwerin und Ratze- burg entschädigt; Hessen-Kassel, das unbeweglich treue, be- kam die Abtei Hirschfeld nebst 600,000 Thalern; dem Sohne des unglücklichen Friedrichs V., Karl Ludwig, wurde die Unter- pfalz zurück gegeben, die man zum achten Ehurfürstenthume erhob, das jedoch wieder erloschen sollte, im Fall diese Linie ausstürbe, was im Jahre 1777 geschah; Braunschweig machte Ansprü- che auf Magdeburg und Minden, so wie auch auf das Bisthum Osnabrück; man bewilligte ihm das Recht, daß einer seiner Prin- zen abwechselnd mit einem catholischen Bischöfe letzteres Land be- sitzen solle; die Unabhängigkeit der Schweiz und ter Niederlande wurde anerkannt; Schweden und Frankreich gewährleisteten diesen Frieden. Deutschland verlor durch denselben 1000 Quadratmei- len mit einer Bevölkerung von 4^ Millionen Menschen und seine westliche Militärgrenze; Lothringen gegen Elsaß und der burgun- dische Kreis gegen Westen und Norden lagen unbeschützt. Deutsch- lands Wohlstand war zerknickt in allen seinen Blüten; zweidritt- theile der Bevölkerung hatten Seuchen, Pest und Hungersnoth hinweggerafft; Unkraut wucherte auf den verödeten Feldern, tiefe . Stille herrschte auf den menschenleeren Handelsstraßen; an die Stelle des deutschen Frohsinns trat ein trüber Ernst; es bedurfte der ganzen Kraft, welche dem deutschen Volke inne wohnt, um von solchen Uebeln mannhaft wieder zu erstehen. tz. 62. Dcntschland.vom westphälisch errate zum ryßwicker Frieden. Ferdinand Iii. widmete seit dem westphälischen Frieden die letzten neun Jahre seiner Negierung den innern Angelegenheiten des Reichs, welches durch äußere Stürme'nicht mehr bewegt ward. Es gebührt ihm das Lob eines gerechten, wohlmeinenden

5. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 79

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die ersten beiden schlesischen Kriege. 79 fürsten trotz des von Joachim Ii. geschlossenen Erbvertrags von dem Kaiser eingezogen worden waren (vgl. § 67). So fiel denn Friedrich in Schlesien ein und besetzte schnell fast das ganze Land, wo er besonders von den protestantischen Einwohnern mit Freuden ausgenommen wurde. Durch den Sieg bei Mollwitz (unweit Brieg) behauptete er seine Er- »i*. oberung. Indessen brach der österreichische Erbfolge krieg aus. Unterstützt von Frankreich, eroberte Karl Albert von Bayern Böhmen. In dieser Not wandte sich Maria Theresia, der von den auswärtigen Mächten nur England beistand, an die Ungarn; ihren kleinen Sohn Joseph auf dem Arme, erschien sie im Reichstag zu Preßburg. Bald trat ein Umschwung ein. Zwar wurde der Kurfürst von Bayern zu Beginn des Jahres 1742 in Frankfurt als Karl Vii. zum deutschen Kaiser gewählt, und so 17^r^6-fiel zum ersten Male wieder seit dreihundert Jahren die deutsche Krone an einen Fürsten, der nicht dem Hause Habsburg entstammte; aber inzwischen besetzten die Truppen Maria Theresias seine Hauptstadt München. Weniger glücklich fochten die Österreicher gegen die Preußen. Da M^von entschloß sich Maria Theresia, um sich dieses Gegners zu entledigen. 1742. zum Frieden. In Breslau wurde er abgeschlossen; sie trat Schlesien (außer Troppau und Jägerndorf) und die Grafschaft Glatz an Preußen ab. Der preußische Staat wuchs dadurch um fast ein Drittel des bisherigen Bestandes; ein reiches, im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert durch die deutsche Einwanderung den Slaven abgewonnenes Land, wo der Boden fruchtbar war, wo seit alters die Leineweberei blühte, mit der wichtigen Wasserstraße der Oder und der großen Handelsstadt Breslau war gewonnen worden. Zwei Jahre später fiel infolge eines älteren Vertrages Ostfries land an Preußen, das so auch an der Nordsee festen Ostfriesland. Fuß faßte. § 84. Der zweite schlesische Krieg 1744—1745. Seit dem Friedens- ^ schlnß mit Preußen machten die österreichischen Waffen immer weitere Fortschritte; der deutsche Kaiser, aus seinen Erblanden vertrieben, befand sich in einer traurigen Lage; er war völlig abhängig von den Franzosen. Friedrich war überzeugt, daß Maria Theresia daran denke, nach Besiegung der Franzosen auch Schlesien wiederzuerobern. Da hielt er es Einfall für besser, ihr zuvorzukommen. Er schloß ein Bündnis mit Lud- tn Böhmen, wig Xv. von Frankreich und überschritt im Sommer 1744 mit 80 000 1744 Mann „kaiserlicher Hilfsvölker", wie er sie nannte, die böhmische Grenze. Aber dieses Unternehmen ging nicht glücklich vonstatten; durch Desertion

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 148

1855 - Heidelberg : Winter
148 §. 143 Die englische Rebellion. 2) Schweden erhielt (jedoch unter deutscher Hoheit) Vorpommern, einen Theil von Hinterpommern mit Rügen und Wismar, Bremen und Verden und 5 Will. Thaler; 3) Brandenburg bekam das übrige Hinterpommern, Magdeburg, Halberstadt, Blinden und Camin; 4) Mecklenburg die Bisthümer Schwerin und Ratzeburg; 5) Hessen-Kaffel btc Abtei Hers selb und die Grafschaft Schaumburg; 6) Bayern die Oberpfalz und die Kur, müßte aber die Unterpfalz dem Sohne Friedrichs V. zurückgeben, für den die achte Kur errichtet wurde; 7) Die Schweiz und die Niederlande wurden für unabhängig vom Reich erklärt; 8) Die Protestanten und Reformirten erhielten die Vortheile des Pafsauer Vertrags und des Augsburger Religionsfriedens ohne den „Vorbehalt", so wie die vor 1724 eingezogenen Kirchengüter. Der 30jährige Krieg hatte Deutschlands Wohlstand völlig vernichtet, deutsche Sitte und Art schwer verletzt; der Friede schuf zwar einen auf völli- ger Gleichstellung beider Religionsparteien beruhenden Rechtszuftaud, löste aber auch die Einheit Deutschlands völlig, indem sämmtlichen Fürsten volle Landeshoheit zugesprochen wurde, und — was das Schlimmste war — er gab es noch lange dem verderblichen Einflüsse Frankreichs preis. Die Verwüstung Deutschlands war greulich: eine Menge Städte und Dörfer waren zerstört oder völlig verschwunden (nur in Böhmen und Mähren z. B. über 1000); die Felder lagen unbebaut, denn die Hälfte der Einwohner waren durch Schwert, Hunger und Seuchen umgekommen; Gewerbfleiß und Handel gesunken und gehemmt, und auch noch nach dem Frieden durchzogen entlassene Söldnerhaufen als Räuber das Land. Doch hatten die Trübsale dieses Kriegs auch die wohlthätige Folge, daß viele Gcmüther wieder tiefer in das Wort Gottes und den Schatz evangelischer Wahrheit eingeführt wurden. Männer, wie Steph. Prätorius, Joh. Arndt, Valerius Herberger und H e i n r i ch M ü l l e r verkündigten das Evangelium auf praktisch-belebende Weise. 5. England unter den beiden ersten Stuarts; die englische Rebellion. §. 143 a. Auch England wurde zu derselben Zeit voit schweren Bür- gerkriegen beunruhigt und zerrissen. Jakob l., der Nachfolger der Elisabeth, ein schwacher Mann, erfüllte die Hoffnungen, welche die Katholiken auf ihn gesetzt hatten, nicht, weßhalb sie ihn und das Parlament 1005 durch die Pulververschwörung aus dem Wege zu räumen suchten. Sic wurde aber entdeckt und vereitelt. Doch stieg die Unzufriedenheit beider Parteieen gleich hoch, da sich Jakob ganz seinem unbesonnenen und hochmüthigen Günstling Buckingham hingab, der den Hof immer tiefer in Verschwendung und Sittenlosigkeit hineinführte. Sein Sohn und Nachfolger Karl I. (1625 — 49), dem das Volk zuerst mit allgemeiner Achtung entgegenkam, entfremdete sich die Herzen

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 140

1855 - Heidelberg : Winter
140 §. 137. Die Reformation in den skandinavischen Reichen. und 2 Mill. Menschen umsonst geopfert hatte, starb 1598 an einer abscheu- lichen und schmerzlichen Krankheit, indem seine Brust an 4 Stellen ausbrach, und aus den Geschwüren Läuse und Würmer in zahlloser Menge heraus- krochen, so daß der abscheuliche Gestank fast alle Wärter vertrieb. Sein Sohn und Nachfolger Philipp Iii., ein schwacher Mann, be- schleunigte den Verfall Spaniens durch die grausame Vertreibung der fleißigen M or i sco s (Nachkommen der Mauren) und durch seine unglücklichen Kriege mit Frankreich und den Niederlanden. Gr wurde ein Opfer der spanischen Etikette und erstickte, als einmal die Flammen des Kamins seine Kleider er- griffen, und keiner der anwesenden Herren in das Amt des eben abwesenden dienstthucnden Kammerherrn greifen und löschen wollte. Er hatte kurz vor- her bekannt, daß er in seiner 23jährigen Regierung seinem Volke im Grunde nichts Gutes erwiesen habe. Nach einem heftigen Neligionsstreit, welcher dem edlen holländischen Rathspensionär Olden-Barneveld das Leben kostete und die Ver- bannung des großen Gelehrten Hugo Grotius zur Folge hatte, wurde allgemeine Religionsduldung in der neuen Republik gewährt. Auch machten der Handel und die Schifffahrt der Holländer große Fort- schritte, also daß sie im Laufe des 17. Jahrhunderts das erste Handelsvolk wurden, und sich in Batavia, Ceylon, Malacca und am Kap der guten Hoffnung festsetzten, sich aber auch durch ihre Gewinnsucht und un- menschliche Härte überall verhaßt machten. 4. Die Reformation in den skandinavischen Reichen. §. 137. In Schweden hatte Christian Ii. von Dänemark 1520 die calmarische Union wieder hergestellt, entfremdete sich aber durch das Stockholmer Blutbad alle Herzen, so daß die Bedrückten sich um Gustav Wasa, den tapsern Sprößling eines alten Königsge- schlechts, sammelten, welcher unter vielen Lebensgefahren bei den die- dern Dalekarliern Aufnahme gefunden hatte. Mit Hilfe der Hansa wurden nun die Dänen aus Schweden ver- trieben , worauf Gustav Wasa 1521 zum Reichsverweser und 1523 zum Könige gewählt und so im Frieden von Malmö 1524 die calmarische Union für immer aufgelöst wurde. Gustav Wasa förderte die lutherische Lehre in Schweden und legte 1527den Grund zur Reformation, welche bis 1544im ganzen Lande völlig durchgeführt wurde, wobei er die Kircheugüter möglichst schonte, so daß die schwedische eine der reichsten protestantischen Kirchen blieb. Auch hob Gustav den schwedischen Handel durch Gründung einer See- macht und einen Handelsvertrag mit England und den Niederlanden, und unterstützte Wissenschaft und Kunst. Aus Dankbarkeit erklärten die Schwe- den das Thronrecht in seiner Familie erblich. Er starb 1560. Unter seinen Söhnen hatte Schweden keine glücklichen Tage. Erich Xiv. war bis zum

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 205

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 205 — a) sie schufen sich allmählich ein stehendes Heer, b) sie beseitigten den Einfluß der Landstände, c) sie verfolgten eine mehr oder weniger selbstsüchtige Politik. 508. Inwiefern war das Reich während des Großen Krieges ein Spielball fremder Mächte? 1. Die Spanier katholisierten mit Einwilligung des Kaisers Ferdinand Ii. die Pfalz [191]. 2. Die außerdeutschen Nationen suchten aus meist selbstsüchtigen Gründen die deutschen protestantischen Fürsten im allgemeinen zum Widerstande zu reizen: England, Frankreich, Holland und Siebenbürgen standen dahinter [192]. 3. Frankreich wollte auf K o s t e n Deutschlands die M a c h t der Habsburger und der Wittelsbacher brechen [207]: a) Frankreich und der Papst hatten bei der Absetzung Wallensteins die Hand im Spiele [194], b) Frankreich (Richelieu) hatte nach der Schlacht bei Nördlingen die Leitung des ganzen Krieges übernommen [205], c) Frankreich und die Schweden führten gegen Schluß des Krieges nur noch einen Raubkrieg in deutschen Landen [208]. 4. Schweden war als Li o r t des Protestantismus auf den Plan getreten: a) G u s t a v Ii. Adolf war in kurzer Zeit unumschränkter Herr in Deutschland [200]: die völlige Loslösung eines kleineren oder größeren Teiles wurde vielleicht nur durch seinen frühen Tod verhindert; b) die Schweden wurden Führer der Protestanten des fränkischen, schwäbischen und rheinischen Kreises: sie erhielten materielle Unterstützung durch England, Frankreich und Holland [204]. 509. Inwiefern wurde das Reich durch den Westfälischen Frieden seiner Selbständigkeit beraubt? 1. Die außerdeutschen Mächte gewannen rechtlich maßgebenden Einfluß auf die inneren Verhältnisse Deutschlands [213]. 2. Das Reich geriet ins Schlepptau ausländischer Politik [213]. 3. Das Reich trat seine führende Stellung in Europa an Frankreich ab [213, 254]. 4. Die deutschen Schwächen benutzte Ludwig Xiv. zu erfolgreichem Auftreten gegen das Reich [261].

9. Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten - S. 384

1816 - Breslau : Holäufer
384 Neuere Geschichte. Zerstückelung der österreichischen Monarchie, nach Ch. L. Ä. Fouquet Duc de Bellisle's Plane, und fand an Spa- nien, Baiern ssd. 18 May 1741] und Sachsen [Ö. 1 Novj eigennütz ge Bundesgenossen; für Preußen trat der entschei- dend schlckücdc Augenblick ein, welcher zur Erwerbung wirk- licher Kömgsmachl und gültigen Stimmrechts im europ. Staatensystcr^ benutzt werden mußte. Friedrich Ii d.gr. fsgeb. d. 24 Jan. .'712; K. d. zi May 1740; st. d. 17 Aug. 1786], dem f. V. einen Staat mit z Mill. Einwohner, 7i Will. Rthir. Einkünfte, einem Schatz von 9 Mill. Rthlr. und einem Heere von 76,020 M. hinterlassen hatte, erneute seines Hauses Ansprüche auf Jägcrndorf, Liegnitz, Brieg, Wohlau und den Schwibusser Kreis, griff Schlesien an, er- oberte den größten Theu desselben, nach der von demdessauer Leopold gegen Neuperg bey Molwitz jsd. io April *741] gewonnenen Schlacht, und behauptete ihn in zwey Kriegen £1740 — i2 May 1742; ‘1744-5-25 £)ec. 1745]; dasbünd- niß mit Frankreich, dessen abentheuerliche Absichten er nicht theilte, und die Unterstützung des zum teutschen Kaiser er- wählten baierschen Kurfürsten Carl Vii sd. 24 Jan. 1742; st. d. 2o Jan. 1745d / waren ihm nur Mittel zur Erreichung seines Zweckes. Die von allen Seiten furchtbar bedrohete Maria Theresia fand in der edlen Ungern tapferer Treue und bey Gr. Britannien und den V. Niederlanden Unter- stützung; sie brachte Opfer, um Preußen zu versöhnen, ge- wann [1743] Sardinien's und Sachsens Freundschaft, und ihre Heere waren siegreich im südlichen Teutschland und in Italien; das Anfangs unaufhaltbare Kriegsglück der Fran- zosen hatte ss. 17443 nur in Belgien Dauer; die brittische Seemacht zeigte sich in vollem Glanze. Der Aachner Friede sd. zo Apr. 17483 stellte die alten Verhältnisse wieder her; Parma kam an den span. Pr. Philipp; Preußen war in die Reihe der Mächte vom Ersten Range eingetreten; seine Bevölkerung war zu 5 M-ll. M., s. Einkünfte zu 10 Mill. Rthlr., sein Heer zur Stärke von 150,202 M. gestiegen ; die Staatsverwaltung vcrvollkommnete sich fortschreitend; Acker-

10. Großes Lehrbuch der Geographie - S. 321

1902 - Breslau : Hirt
Skandinavien. Schweden. 321 Bevölkerung. Die germanischen Schweden und Norweger bilden mit den Dänen den skandinavischen Stamm. Ihre Sprachen (schwedischer und dänisch-norwegischer Zweig) sind der deutschen, besonders der plattdeutschen nahe verwandt. Die Finnen und Lappen im n. Teile, etwa 50000 Seelen, gehören der finnischen Völkerfamilie an. Nach ihrer Lebensweise teilt man die Lappen in ansässige Fischer-Lappen und nomadische Renntier- Lappen. Jene führen ein höchst kümmerliches Leben, und auch diesen wird ihr Bestehen durch die Verminderung ihrer Herden ernstlich in Frage gestellt. Lappen und Finnen sind der Sprache nach wenig verschieden; jene sind zu einem ausgeprägten Mischstamme geworden, bei dem das skandinavische Gepräge schon überwiegt. Ihrer Religion nach sind die Bewohner fast sämtlich Lutheraner, aber mit bischöflicher Kirchenverfassung, ähnlich der in England. Die Volksbildung steht in Schweden wie in Norwegen auf sehr hoher Stufe. Geschichte. Bis in den N. der Halbinsel wohnen, an finnische Völker grenzend, seit den ältesten Zeiten germanische Stämme, die seit der Zeit Karls d. Gr. lange Zeit als Normannen auf ihren Seefahrten nicht nur die Küsten Europas heim- suchten, sondern auch Island bevölkerten und Nord-Amerika entdeckten. Seit bent 9. Jahrh, verbreiteten sich mit dem Christentums (Ansgarius, „der Apostel des Nordens") mildere Sitten unter den Schweden, die seit dem I. 1397 (Union von Kalmar) mit den Dänen und Norwegern über ein Jahrhundert ein Reich bildeten. Erst mit der Auflösung der Union (1523) und der Begründung einer kräftigen Königsmacht durch Gustav Wasa gelangte Schweden zu weltgeschichtlicher Bedeutung und wurde durch Gustav Adolf und Karl X. zur Großmacht erhoben. Im darauf folgenden Jahrh, siegte zwar der jugendliche Karl Xii. über die gegen ihn verbündeten Russen, Polen und Dänen, büßte aber durch den verwegenen Zug in die Ukraine (1709 Schlacht bei Poltäwa) die gewonnenen Vorteile wieder ein. Nach seinem Tode (1718) verlor Schweden die „Ostsee-Provinzen", im Krieg mit Rußland auch Finnland (1809), wogegen es Norwegen, das indessen eigene Verfassung und Verwaltung behielt, 1814 erwarb. König Oskar Ii. aus dem Hause Bernadotte. Er ist Herrscher beider Reiche, die in einigen Punkten (z. B. gemeinsame Vertretung nach außen) auch durch Realunion verbunden sind. Aber die geknüpften Bande lockern sich, und der Handels- und Zoll- vertrag zwischen beiden Reichen ist bereits aufgehoben. — Die Verfassung beider ist die konstitutionelle Monarchie, die jedoch in Norwegen aufs äußerste durch demokratische Einrichtungen beschränkt ist. Hier besteht die Volksvertretung aus dem Störthing, das aus sich das Lagthing mit 1 seiner Mitglieder wählt; die übrigen bilden das Odelsthing. In Schweden besteht der Reichstag aus 2 Kammern. 1. Königreich Schweden (Sverige). (450000 qkm, 5,14 Mill. E., 11 auf 1 qkm.) Friedensstärke des Heeres 39 000 Mannz dazu tritt im Kriege die viel stärkere „Beväring", eine Art Landwehr, und der Landsturm; 1901 zählte'die Kriegsflotte 62 Fahrzeuge, die Skjären-Flotte ist aufgelöst. Die Handelsflotte ist die 9. der Erde. Im I. 1900 kamen 244 km Eisenbahnen auf je 10000 qkm, die vierfache Zahl wie in Norwegen. Aus Gründen der Wohlfeilheit sind sie vielfach schmalspurig angelegt. Die Industrie ist mit Hilfe der Gebirgswässer erstaunlich im Aufblühen begriffen. — Einfuhr: Kohlen, Roggen und Weizen, Maschinen, Eisenwaren, Kaffee, Wollwaren; Ausfuhr: Holz, Eisen, Butter, Holzstoffe, Fische, Streichhölzer. D. R. 2.Verkehrsstaat. Geographische Einteilung des Landes in 3 Teile, die administrativ in 24 Läne (Regierungsbezirke, Statthalterschaften) zerfallen. 1 1 1901 ist die allgemeine Wehrpflicht eingeführt, und die „Jndelta"-Truppen, eine Art Halburlaubcr, werden verschwinden. v. Seydlitz, Geographie. Ausg. 6. 23. Bearb. 21
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